Warum Ursachenanalyse?

Paul.Bayer am 21. October 2007 um 23:38

Wir Menschen sind von Kind auf an einen einfachen Kurzschluss gewöhnt: Problem → Lösung. Diese Taktik versagt allerdings, wenn es viele Einfluss­parameter gibt. Kinder versuchen mehrmals die nahe liegenden Lösungen und geben dann entnervt auf. Trial & Error ist aber für komplexe Systeme keine vernünftige Taktik, da es zu viele Möglichkeiten gibt. Falls hier von uns unvorhergesehene Umstände oder unerwünschte Wirkungen eintreten, müssen wir erst die Ursachen verstehen, bevor wir das Problem lösen können.

Die innere Einfachheit von Systemen

Systemkomplexität

Meistens haben wir es mit komplexen Systemen zu tun, die aus Ursachen und Wirkungen bestehen. Diese Systeme sind zwar manchmal schwerer zu durchschauen, aber aufgrund ihrer inneren Abhängigkeiten meist leichter zu beeinflussen. E. Goldratt, der Erfinder der Theory of Constraints (TOC) bezeichnet die Beeinflussbarkeit komplexer Systeme als „innere Einfachkeit“ (inherent simplicity).

Eine gute Erklärung gibt die neben­stehende Grafik [1]. Von zwei Systemen A und B ist B aufgrund seiner größeren Abhängigkeiten leichter zu beeinflussen. Allerdings muss man das System einige Stufen tief hinterfragen, um den richtigen Hebelpunkt zu finden.

Der eigentliche Grund für Ursachenanalyse ist das Ökonomieprinzip: Ist die Ursache gefunden, kann man mit geringem Aufwand große Wirkungen erzielen. Deshalb lohnt es sich, einen gewissen Aufwand in Ursachenanalyse zu stecken.

Fokussierung, nicht Oberflächlichkeit ist der richtige Weg in der Problemlösung und Verbesserung.

[1]
vgl. Uwe Techt: Goldratt und die Theory of Constraints, Der Quantensprung im Management.– 2006, S. 87

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